Mein Cuxhaven
Mit den vorliegenden Zeilen möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick in die Geschichte und die Entwicklung der Stadt Cuxhaven geben.
Cuxhaven liegt an der Elbmündung gegenüber der westlichen Einfahrt zum Nordostseekanal an der meistbefahrenen Schifffahrtsstraße der Welt. Es ist eine Halbinsel, die in die Nordsee hineinragt und die nördlichste Spitze Niedersachsens. Insgesamt hat Cuxhaven 58.978 Einwohner.
Die Keimzelle der Stadt Cuxhaven - das Schloß Ritzebüttel - gehört zu den ältesten erhaltenen mittelalterlichen Bauten an der Nordseeküste. Das Schloß ist zwischen 1335 und 1400 errichtet worden.
Die Hansestadt Hamburg eroberte zusammen mit Verbündeten aus dem Land Wursten 1393 das Schloß. Über 600 Jahre wurden von hier aus die Geschicke der Region an der Elbmündung bestimmt.
1981 erhielt die Stadt das Schloß vom Land Niedersachsen. Mitte der 90er Jahre wurde das Schloß umfangreich saniert und ist heute wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Besonders interessant sind das Trauzimmer und der Festsaal des Schlosses sowie der Schloßpark - das historische Zentrum der Stadt.
1594 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Namens "Cuxhaven". Cuxhaven selbst entstand am 04.12.1872 aus dem Zusammenschluß der beiden Dörfer Ritzebüttel und Cuxhaven.
Bedingt durch die Randlage und wegen der historischen Zugehörigkeit der Stadt zu Hamburg konnten sich zwei Wirtschaftszweige entwickeln: der Fremdenverkehr und die Fischindustrie.
Die Ursprünge des Fremdenverkehrs gehen auf das Jahr 1816 zurück, in dem in Cuxhaven ein Seebad errichtet wurde. Am 24. Juni 1816 wurde das Seebad eröffnet. Wegen mangelnder Finanzen wurde das bereits einmal neu errichtete Badehaus nach einem zweiten Brand im Jahre 1862 nicht wieder aufgebaut. 1863 entstand auf den Grundmauern des niedergebrannten Badehauses das Restaurant Seepavillon an der Alten Liebe.
Um 1880 baute man dann in der Grimmershörnbucht ein neues Badehaus.
1913 war Cuxhaven Deutschlands größtes Nordseebad mit 26.000 Kurgästen in einer Saison. Mit Beginn des Weltkrieges 1914 musste das um 1880 errichtete Badehaus in der Grimmershörnbucht abgerissen werden, um freies Schussfeld für die Kanonenbatterie vor Grimmershörn und Kugelbake zu schaffen, und Cuxhaven wurde zur Festung erklärt. Nach 1918 setzte alsbald ein neuer Aufschwung ein, der im Jahre 1938 seinen Höhepunkt mit 48.856 Kurgästen erreichte. 1939 wurde Cuxhaven aus Kriegsgründen erneut zur Festung erklärt. Erst 1947 wurde der Kur- und Badebetrieb wieder aufgenommen.
Der eigentliche moderne Ausbau des Seebades Cuxhaven wurde nach der Sturmflut im Jahre 1962 eingeleitet, und am 19. März 1964 wurde Cuxhaven staatlich anerkanntes Nordseeheilbad.
Cuxhaven hat heute 12 km Sand- und Grünstrand sowie 10 km ausgebaute Promenaden und ist eines der größten und modernsten deutschen Küstenbäder. Mit mehr als 3,5 Millionen Übernachtungen im Jahr und 500.000 Tagesgästen liegt es an der Spitze aller Kurorte in Deutschland und ist es ein beliebtes Urlaubsziel.
Die Elbe vor Cuxhaven ist die meistbefahrene Schifffahrtsstraße der Welt Rund 50.000 Seeschiffe passieren Cuxhaven jährlich auf der Elbe, hinzu kommen etwa 100.000 Sportboote und Fischereifahrzeuge. Etwa 4000 Handelsschiffe laufen den Seehafen Cuxhaven pro Jahr an. Besonders gut lassen sich diese Hafen- und Elbbewegungen vom Café "Zum Traumschiff" im Steubenhöft-Gebäude beobachten. An diesem "Fensterplatz am Tor zur Welt" ziehen die Schiffe - zum Greifen nahe - an Ihnen vorüber, bis sie auf ihrem Weg in alle Welt am Horizont dem Blick entschwinden.
Hafen: Die Fahrwasserverhältnisse sind ideal und erlauben Schiffen jeder Größe und Art das Anlaufen des Seehafens Cuxhavens. Tidenhub: 3,01 m. Wassertiefe in den Hafenbecken bis 8,50 m, Wassertiefe an den Strompiers bis 15,8 m. Cuxhaven ist mit rund 600.000 Fahrgästen jährlich der größte Passagierschiff-Hafen an der deutschen Nordseeküste. Doch der Hafen lebt auch vom Güterumschlag. Es gibt regelmäßige Frachtschiffs-Linien nach Norwegen, Großbritannien, Finnland und Estland.
Fischwirtschaft: Im Jahre 1885 wurde der alte Fischereihafen errichtet. Bis heute hat sich Cuxhaven neben Bremerhaven zum bedeutendsten Fischstandort Deutschlands entwickelt.
Cuxhaven ist der größte heringsverarbeitende Standort in Deutschland. Es ist ein Konzentrationspunkt für das gesamte Fischsortiment von Frischfisch und Räucherwaren, Tiefkühlfisch, Fischfeinkostartikel und Salate, Bratprodukte, Marinaden und Dauerkonserven. Hier wird frischer Fisch zu jeder Tageszeit angelandet, an Ort und Stelle verarbeitet und europaweit verteilt.
Wer Cuxhaven besucht, sollte den Seefischmarkt nicht vergessen. Seit Jahren bei den Kurgästen beliebt sind die morgendlichen Fischmarktführungen. Vom Kabeljau bis zum Seehecht wird in den weiträumigen Hallen der Segen des Meeres verauktioniert, und noch am gleichen Tage geht der Fisch auf die Reise, um frisch auf den Tisch des Verbrauchers zu gelangen. Frischer als hier ist Fisch nicht zu bekommen. Gerade für Gäste aus dem Binnenland ist das ein unvergessliches Erlebnis, denn dies alles ist unmittelbar zu erleben.
Kutterhafen: Es ist ein Mehrzweck- und Nothafen. Im Bereich des alten Fischereihafens liegen zahlreiche Krabbenkutter und kleine Fischkutter, die aus dem unmittelbaren Küstenbereich ihren Fang einbringen. Täglich gibt es Anlandungen von fangfrischen Krabben aus den Fanggründen im Wattenmeer.
Das Steubenhöft ist der Terminal für die großen Traumschiffe, die Cuxhaven als Ausgangs- und Zielhafen von Kreuzfahrten nutzen.
Wer durch die HAPAG-Hallen und den Zollgang geht, betritt historischen Boden. Die Atmosphäre vergangener Tage ist überall zu spüren.
Im Café "Zum Traumschiff" im Steubenhöft-Gebäude können Sie auf der Terrasse sitzen und auf die meistbefahrene Schifffahrtsstraße der Welt schauen - die Elbe ist hier 13 km breit. Bei gutem Wetter können Sie die Küste von Schleswig-Holstein sehen.
Die Alte Liebe - das Hafenbollwerk: Hier legten die ersten Raddampfer "Elbe" und "Patriot" im Hamburg-Cuxhaven-Verkehr an.
Heute wird das Bollwerk nicht mehr als Schiffsanleger genutzt. Es dient ausschließlich als Aussichtsplattform. Es gibt nur wenige Plätze, die zu jeder Jahreszeit und zu jeder Stunde großartig sind. Die Alte Liebe ist so eine Rarität. Auf der in den Elbstrom hineingebauten Plattform wähnt man sich selbst an Bord eines der Schiffe, die in Steinwurfnähe vorüberziehen.
Der Schiffsmeldedienst mit seinen Durchsagen über Herkunft, Zielhäfen und Größe der vorüberziehenden Schiffe macht den Aufenthalt auf der "Alten Liebe" immer wieder interessant.
Von der Innenkante der Alten Liebe fahren Ausflugsschiffe zu Kurzreisen in die Elbmündung, zu den Seehundsbänken, zu maritimen Sehenswürdigkeiten, zur Ölförderung auf der Mittelplate, zur Wattenmeer-Insel Neuwerk. Mini-Kreuzfahrten und Hafenrundfahrten können hier gebucht werden. Aber auch schnelle, moderne Katamarane legen hier ab, mit Ihnen können Sie nach Helgoland, Sylt, Amrum und Hamburg fahren. Reederei Cassen Eils, Tel. 04721-35082.
Der Leuchtturm an der Alten. Der im Jahre 1803 fertiggestellte, trutzige Bau ist einer der ältesten zylindrischen Backsteinleuchttürme Deutschlands.
Fährhafen: Die Mehrzweckanlage mit der 300 m langen Pier direkt an der Elbe wird für Passagier-, Kfz- und Frachtabfertigung genutzt. So fährt vom Fährhafen alle zwei Stunden die "Elbe-Ferry" nach Brunsbüttel. Und das größte Seebäderschiff Deutschlands, die "Wappen von Hamburg" (1800 Passagiere), nach Helgoland. Wenn Sie Lust haben, selbst in See zu stechen - die Seebäderschiffe erwarten Sie.
Helgoland: Eine Seereise zur einzigen deutschen Hochseeinsel mit ihrem bekannten roten Felsen lohnt immer - wussten Sie schon, dass Cuxhaven die einzige Stadt ist, von der man das ganze Jahr aus nach Helgoland fahren kann? In den Sommermonaten (Mai-Sept.) fahren die Seebäderschiffe ab Fährhafen, in der übrigen Zeit ab Innenkante Alte Liebe. (Hin- und Rückfahrt per Schiff 58,- DM pro Erw., 10.30 Uhr ab, 18.30 Uhr an). Von Mai bis September fährt der "Hanse-Jet", ein Schnellkatamaran, mehrmals täglich zur Insel Helgoland. Mit einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 70 km/h erreicht er die Insel bereits nach 1 Stunde.
Insel Neuwerk: Das grüne Eiland in der Elbmündung ist eine natürlich gewachsene Insel im Wattenmeer. Neuwerk ist 3 km² groß und hat zur Zeit 36 Einwohner. Der Turm ist das deutlich sichtbare Wahrzeichen der Insel und das älteste Bauwerk an der Nordseeküste. Der ehemalige Leuchtturm wurde als Wehrturm von 1299-1310 auf dem höchsten Punkt der Insel erbaut. Er ist 45 m hoch und war der Beschützer und Zufluchtsort der Bewohner. Besteigt man die 138 Stufen des Turmes, bietet sich ein unvergesslicher Ausblick auf Wattenmeer, Elb- und Wesermündung, die schäumende Nordsee mit ihren Schiffen, die Vogelschutzinsel Scharhörn und bei klarem Wetter auch auf Helgoland.
Seit 1880 bis heute besteht zur Insel Neuwerk der originellste Post-Beförderungsdienst Deutschlands. Die "Wattenpost" wird von Deutschlands letzter Postkutsche im Dienst befördert. Von Cuxhaven aus können Sie zur Insel Neuwerk zu Fuß durchs Watt laufen (Wanderzeit ca. 2 Stunden), mit dem Wattwagen oder dem Schiff fahren. Sie haben aber auch die Möglichkeit - je nach Gezeitenverhältnissen -, zur Insel Neuwerk zu wandern und mit dem Schiff zurückzufahren oder umgekehrt. Mit Pferd und Wagen über den Meeresgrund. Diese Attraktion gibt es nur zwischen Festland und Neuwerk.
Cuxhaven ist eine Reise wert. Reisen und Speisen: Erleben Sie einen unterhaltsamen Tag in Cuxhaven rund um Fisch, Meer, Schiffe, Strand und Erholung, bei einer Rundfahrt zum Schloß Ritzebüttel, zur Alten Liebe, nach Döse und zur Kugelbake, nach Duhnen und zum Wrackmuseum, nach Sahlenburg und in den Wernerwald sowie einem Bummel durch den Fischereihafen oder die Innenstadt.
Cuxhaven ist reich an Sehenswertem, wie z.B. das Schloß Ritzebüttel mit seinem historischen Schloßpark, die Alte Liebe - das Bollwerk an der Schifffahrtsstraße, die Kugelbake - das Wahrzeichen der Stadt, das Fort Kugelbake, der Kurpark, die elf Kurteile mit ihren Sand- und Grünstränden, das Feuerschiff "Elbe 1", die Häfen - der Amerikahafen mit seiner historischen Steubenhöftanlage, der Fischereihafen, der Segel- und Yachthafen und das RoRo-Terminal, das Wrackmuseum, das U-Boot-Archiv, die Cuxi-Bahn, das Aeronauticum, das Meer, das Watt mit Ebbe und Flut, die Deiche oder die Insel Neuwerk. Cuxhaven bietet dem Besucher viele interessante und kuriose Ziele.
Cuxhaven lädt zum Bummeln ein. Abschalten, entspannen und genießen. Sie können auf dem Deich spazieren gehen, das Treiben an der Alten Liebe, am Fähr- und Segelhafen beobachten, durch die maritimen Läden schlendern und in den Geschäften der Innenstadt stöbern. Erkunden Sie die Stadt zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus. Sie können auch eine Seefahrt buchen, z.B. eine Hafenrundfahrt, eine Fahrt nach Neuwerk, Helgoland, Hamburg, Brunsbüttel oder zu den Seehundsbänken. Oder lassen Sie einfach die Seele baumeln, und gehen Sie an den Strand, wandern Sie im Watt oder schwimmen im Meer.
Cuxhaven hat ein gesundes Klima. Wind, Wasser, Ebbe und Flut - das Kommen und Gehen bieten zu jeder Jahreszeit Gesundheit, Entspannung und Urlaub. Der Wind ist der bedeutendste Faktor des Nordseeklimas. Der Seewind bringt saubere, jodhaltige, mit Mineralsalzen durchsetzte Luft an die Küste. Auf den Lippen spürt man die salzhaltige Luft, auf der Haut wirkt der Wind wie eine Massage. Das Klima entspricht dem einer Insel. Es ist belebend und inspirierend für Körper und Seele.
Cuxhaven hat eine vielfältige Landschaft - vom Wattenmeer über Strand, Dünen, Deiche und die Marsch bis hin zu Mooren, Salzwiesen, Wald und Heide. Das alles zusammen findet man so sonst nirgendwo.